Landschaftlich großartige Wanderung mit herrlichem Blick auf die Ostabdachung des Großvenedigers. Vom Matreier Tauernhaus über Außer- und Innergschlöß zum Schlatenkees und zur Alten Prager Hütte. Abstieg auf dem Hüttenweg nach Innergeschlöß.
Hinweis und Bildvergleich zum Rückgang des Schlatenkeeses
Beim Vergleich meiner Fotos aus dem Jahr 1998 mit neueren Aufnahmen ist ein Rückzug des Gletschereises erkennbar.
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/5878/display/31555411
Im August 1998 wanderten meine Frau und ich vom Matreier Tauernhaus über Außergeschlöß nach Innergschlöß. Meine Frau blieb in Innergeschlöß. Ich stieg auf dem Gletscherweg Innergschlöß zum Schlatenkees und zur Alten Prager Hütte hoch. Der Himmel war strahlend blau und es herrschte klare Sicht.
Nach mittelsteilem Anstieg links des Gschlößbachs erreichte ich das Vorfeld des Schlatenkeeses. Ich wanderte auf der begrünten Seitenmoräne an kleinen Hochmooren mit blühendem Wollgräserns vorbei und kam zum "Auge Gottes" und zum Salzbodensee. "Auge Gottes" wird ein kleiner Tümpel in Dreiecksform mit einer aus Wollgras bestehenden, runden Insel genannt. Er ähnelt dem christlichen Dreifaltigkeitssymbol mit dem Auge Gottes in der Mitte. Am Kamm auf der nördlichen Gegenseite entdeckte ich die über 2800 m hoch gelegene Prager Hütte.
Weiter leitete mich der gut markierte Wanderweg über die Innenseite der Seitenmoräne zur Gletscherzunge des Schlatenkeeses mit dem schuttbedeckten Gletschertor - immer mit Blick auf den imposanten Gletscher und seine Gipfelumrahmung mit Kristallwand, Hoher Zaun, Rainerhorn, Schwarze Wand, Groß- und Kleinvenediger.
Auf einem Steg querte ich den Gschlößbach und folgte danach dem Wegweiser und den Markierungen zur Alten Prager Hütte. An dieser Wegteilung besteht die Möglichkeit, auf der anderen Seite des Gschlößbachs ins Tal abzusteigen (s. ROTHER WANDERFÜHRER OSTTIROL, Tour 5 Gletscher-Schaupfad). Mich führte der markierte Pfad zur Hütte über und neben der Gletscherzunge auf Gletscherschliffen und Moränenschutt zu einer Stelle, an der ich gefahrlos den Rand des aperen Gletscher betreten konnte. Nach diesem Abstecher ging es weiter über Gletscherschliffe mit runden Felsblöcken und mit klaren Wassertümpeln durchsetztes Fels- und Moränengelände zur Alten Prager Hütte hinauf.
Von einer Bank an der Hüttenwand genoss ich den Ausblick auf das sanft gewellte Schlatenkees und seine Bergumrahmung. Talauswärts leuchteten im Osten die Hohen Tauern mit dem Großglockner in der Nachmittagssonne.
Von der Alten Prager Hütte stieg ich direkt ins Tal nach Innergschlöß ab. Unten traf ich auf meine Frau. Gemeinsam kehrten wir mit dem Bus zum Parkplatz beim Matreier Tauernhaus zurück.
Fazit: Äußerst lohnende Wanderung auf gut markierten Wegen mit großartigem Blick auf die Ostabdachung des Großvenedigers mit dem Schlatenkees und dessen Bergumrahmung. Markierte Wanderwege ohne Gletscherbegehung. Bei gutem, zuverlässigen Wetter und schneefreien Verhältnissen problemlos zu begehen. Bei der von mir begangenen Route sind im Auf- und Abstieg ca. 800 Höhenmeter zu bewältigen.
Fotogalerie zum Gletscher Schaupfad Innergschlöß